eis

12. Juli

Kreuzfahrer – Kurven im Schnee

Höhenluft mit eisbedeckten Seen, Genuss einheimischer Kulinarik

„Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit…“ – kommt Ihnen der Song bekannt vor? Balu der Bär trällert das Lied im „Das Dschungelbuch“. Der Song passt perfekt zum heutigen Tempo unserer Reise. An kurzen Zügel bewegen wir uns im versammelten Trab Richtung Westküste Norwegens. Die Lust aufs Überholen hält sich heute in engsten Grenzen. Warum wohl?

Trondheim haben wir hinter uns gelassen. Links und rechts der Strasse erstrecken sich Weizen- und Haferfelder. Sie sind noch grün und ans Ernten noch nicht zu denken. Die Häuser sehen alle gleich aus: Satteldach, ein paar kleine Fenster, Holzfassade in Rot oder Beige. Die Dimensionen sind wie bei uns im Appenzellischen – also eher klein. Wie Lebkuchenhäuschen.

Der Geruch von Tannenholz steigt allen Cabriolet-Fahrerinnen und Fahrer in die Nase, als wir wieder etwas in die Höhe fahren. Wälder, soweit das Auge reicht. Oben erstreckt sich erneut eine weite Hochebene. Skilifte sind zu sehen.
Regen setzt ein. Das Schliessen der Dächer folgt einer eigenen Choreographie im gleichen Takt vor dem Rotlicht einer Strassenbaustelle.

Plötzlich sind die Schneefelder da. Auch im Sommer bleiben die Berge schneebedeckt. Ein See schimmert in einem tiefen dunkelblau. Er ist teilweise gefroren. Der Wind pfeifft unangenehm. Ein schmales Strässchen windet sich in vielen Kurven steil nach oben. Die Dalsnibba ist ein 1‘476 m.ü.M. hoher Berggipfel . Die Aussicht auf den 7 Kilometer entfernten Geirangerfjord ist gigantisch. Einem Spielzeug in der Badewanne gleich kann man ein weisses Kreuzfahrtschiff erkennen, welches im Fjord vor Anker liegt. Die Passagiere gehen auf Landgang und werden mit Bussen auf den Berg hochgekarrt. Im Minutentakt treffen die grossen Brummer ein. Das garstige Wetter ist wenig einladend. Der Wind bläst einem die Regentropfen direkt ins Gesicht. Trotzdem geniessen wir den einmaligen Blick hinunter in den schmalen Meeresarm.

Bevor wir die Talfahrt antreten, versammeln wir uns mit unseren Ferrari für eine Foto – samt kurzer Schneeballschlacht von Marcel Aumer und Peter Schläppi. Die Zwei bleiben heute die Einzigen „Wilden“ – alle anderen verstecken sich für einmal im Trockenen hinter den Steuerrad.

In Maloy eingetroffen, bleibt uns kaum Zeit fürs Umziehen. Wir geniessen die hervorragende Kulinarik aus einheimischer Küche in einem Restaurant am Hafen Unsere zwei Gäste, welche uns morgen durch den Tag begleiten werden, geben uns einen ersten Einblick in das Programm. Es geht tief in das Berginnere einer ehemaligen Mine – und dann im wilden Ritt über die Wellen. Und über eine kleine Passstrasse. Mehr verraten wir aber nicht!