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7. JUli

Alphornklänge – heute am Nordkapp

Dass uns unser 7. Reisetag just an einem 7.7. an den 71. nördlichen Breitengrad führt, ist – Sie erraten es – schlicht magisch!

Voller Erwartungen und gleichzeitig mit etwas Demut machen wir uns heute auf den Weg ans Nordkapp. Zwölf Ferrari auf dem Landweg ans „nördliche Ende“ der westlichen Hemisphäre zu pilotieren, ist absolut einmalig. Unter der stählernen Weltkugel die stimmungsvollen Augenblicke gemeinsam mit den Teilnehmern unserer FOCS-Jubiläumsreise zu erleben, verbindet und stimmt alle dankbar.

Doch kurz der Reihe nach: Auf dem Dach des örtlichen Schuhladens kreischt und hüpft eine Möwenkolonie vor lauter Freude in ihren Nestern. Kein Wunder bei dieser öden Schaufensterauslage verzückt sie unser Anblick zweifellos.

 
Die Sonne zeigt sich. „Kaiserwetter“ ist angesagt. Wenn Götter reisen…. Rasch lassen wir den strengen Fischgeruch hinter uns. Die Strasse führt einmal schnurgerade und dann wieder in engen Kurven den Fjorden und Sunden entlang. Das Meer leuchtet von dunkelblau bis türkis. Eine Fischzucht ist zu erkennen. Gelegentlich durchfahren wir ein Dorf. Rentiere sind unterwegs und queren gelegentlich unseren Weg. Vor lauter Verzückung werden stets aufs Neue die Fotoapparate gezückt –sehr zum Ärger der Brummi-Fahrer, welche vor lauter Ungeduld unserem Werkstattwagen am Hintern kleben.

Durch einige lange Tunnel, welche schummrig beleuchtet sind und mehr Tropfsteinhöhlen gleichen, brausen wir durch eine phantastische Küstenlandschaft. Plötzlich fehlen jegliche Bäume und Sträucher. Die Wechsel von wild und zerklüftet zu sanft gewellt und offen beeindrucken. Die felsigen Hänge gleichen einem Haufen gestapelter Schiefertafeln. Motorradfahrer kommen uns mit ihren schweren Maschinen entgegen. Gelegentlich quält sich ein Radfahrer die ruppigen Steigungen hoch. Eine Karawane von Wohnmobilen ruckelt in rascher Fahrt über alle Schlaglöcher der sich verengenden Strasse. Beim Kreuzen ist Präzision gefragt.

Und dann: eine letzte Steigung – und wir sind da! „Düreschnuufe“ und ankommen fallen einem gar nicht so leicht. Wir geniessen den Moment und blicken aufs Meer hinaus. Fototermin ist angesagt. Plötzlich ertönen Alphornklänge. Tina Wilhelm überrascht uns. Sie hat ihr Alphorn mit ans Nordkapp genommen – und das in einem Ferrari. Unser Applaus ist ihr sicher!

Nach einem urplötzlichen Wetterumschwung regnet es. Nur kurz. Zwar kein Nordlicht, so doch ein Regenbogen. Bevor wir unsere Rückfahrt antreten, knallen die Korken: Prosit – auf unsere „verrückte“ Reise und die nächsten 50 Jahre des FOCS!

Einmal im Leben sollte man bekanntlich am Nordkapp stehen. Das sind wir heute. Unser Herz lacht vor Freude. Ob wir jemals wieder hierhin zurückkommen?