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4. Juli

Nordwärts – mit Siebenmeilenstiefeln

Ein Kopfstand und ein Polizeibesuch am frühen Morgen, müde Knochen am Abend.

Können Sie sich noch an die Sendung „Fit mit Jack“ im Schweizer Fernsehen 1976 erinnern? Im roten Nabholztrainer animierte Jack Günthard als Vorturner der Nation Herr und Frau Schweizer jeden Morgen. Darauf können wir heute glatt verzichten: der Kopfstand von Stefan Dürr versetzt das FOCS-Publikum ins Staunen.

Erstaunt blickten wir auch auf die 7 Gesetzeshüter in Kampfmontur. Mit drei Streifenwagen stehen sie plötzlich vor uns und blockieren die Wegfahrt. Haben wir etwas verbrochen? Unsere Ferraris sind ja alle noch brav um den Jumbo parkiert. Was ist geschehen?

Marcel Aumer liess seine Drohne kurz steigen… bodennah und keine 4 Minuten. Auf dem Flughafengelände entgeht der Security scheinbar rein gar nichts! Bange Minuten vergehen. Ein wortreiches Hin- und Her, das Vorweisen der Drohnen-Fluglizenz und die Nachfrage beim obersten Sicherheitsverantwortlichen klären die Situation. Mit einer FOCS-Mütze für die Vitrine der Polizeiwache ziehen die Beamten ab – für einmal ganz „Freund und Helfer“. Aufatmen – unsere Tagesetappe kann pünktlich beginnen!

Endlos. Endlos zieht die Landschaft an uns vorbei: Birken- und Föhrenwälder, dazwischen immer wieder saphirblaue Seen, Häuser in roter - und viel seltener auch in gelber – Farbe schmücken am Rande die abgemähten Kornfelder. Man hat das Gefühl, Michel von Lönneberga blicke um die Ecke und treibe gerade seinen Schabernack. Spektakuläre Hängebrücken verbinden die Küstenstreifen und Meeresarme des Bottnischen Meerbusens.

„Högerli uf – und Högerli ab“: die Strasse windet sich sanft über die Erhebungen. In schöner Regelmässigkeit verjüngen sich die zwei Spuren zu einer. Noch rasch das Wohnwagengespann oder den schweren Lastwagen überholen. Die 108 Zylinder unserer 12 Ferrari brüllen ein kurzes Stakkato – und zaubern den Piloten ein vergnügtes Lächeln ins Gesicht.

Kilometer um Kilometer geht’s Richtung Norden. Nach knapp 11 Stunden, einer langen Baustelle einschliesslich Schotterpiste ist Skelleftea erreicht. Die Sonne, welche uns den ganzen Tag verwöhnt hat, weicht nach der Ankunft einem kurzen Regenschauer. Wir sind froh, gut angekommen zu sein. Die Siebenmeilenstiefel haben uns heute mit Zauberkraft ein gehöriges Wegstück näher an’s Nordkap gebracht. Die müden Knochen werden sich bis morgen früh erholt haben. Denn morgen heisst’s „tervetuloa suomeen“ – „Willkommen in Finnland“!