6. Juli

„Hammerfäscht“ – in Hammerfest

Wechselnde Landschaften, heisse Rhythmen und „Baby Bala Bala“

Nach einer längeren Fahrt durch das karge finnische Hochland taucht die norwegische Zollstation auf. Inmitten von Heidegras, Moos, sumpfige Flächen und kleine Seen liegt sie im Niemandsland. Ein ganz anderes Bild als die endlosen Wälder von gestern. Jetzt sind unsere beiden Mechaniker Giovanni und Ricardo am Zoll gefordert: Die einen parlieren bloss Italienisch, die anderen einzig Norwegisch. Das Carnet wird nach einigem Hin- und Her endlich abgestempelt. Wir sind die Einzigen, die heute Morgen abgefertigt werden. Ordnung muss sein.


Die Bilder wechseln sich ab: schroffe Felsen, ein Wasserfall, ein enges Tal mit einem Fluss und einem beachtlichen Gefälle der Strasse, den letzten Schneefelder und dann wieder eine nächste Hochebene. Die weit verstreuten Häuser liegen etwas versteckt inmitten kleinwüchsiger Birken. Ein Snowmobil steht verlassen herum und warten gelangweilt auf den nächsten Winter. Unsere Strasse zieht sich wie ein silbernes Band durch die Landschaft.


Dann treffen wir in Hammerfest ein, der nördlichsten Stadt der Welt. Unser Hotel Thon liegt direkt am kleinen Hafen. Der Stadtbummel ist rasch absolviert. Nein – Hermes, Gucci und Louis Vuitton sucht Frau vergeblich. „Währschaftes aus der Region“ verkauft sich hier eindeutig besser – und ist zweifellos auch in 5 Jahren noch voll in Mode!

 
So bleibt Zeit, sich für das Überraschungsfest von heute Abend hübsch zu machen. „Sportlich-elegant“ ist angesagt. Und um pünktliches Erscheinen zum Diner wird gebeten. Marcel informiert – zum Leidwesen aller „Gwundernasen“ nur häppchenweise. Wir geniessen ein köstliches Essen, welches uns durch die „Chef“ Lena und ihre Küchenbrigade kredenzt wird: Rentier-Tartar, Kabeljau und Crème brûlée. Unser Präsident benützt die Gelegenheit, insbesondere Marcel und Marcelina für ihre akribische und grandiose Arbeit als Organisatoren dieser einzigartigen Reise herzlichst zu danken. Wir alle geniessen diese kostbaren Momente unter Freunden und Gleichgesinnten. Bestimmt fahren wir heute weltweit die einzigen Ferrari nördlich des Polarkreises.

 
Punkt 21.00 Uhr lüftet Marcel den Schleier: der FOCS geht in’s Pub! Nicht einfach so, sondern eine lokale Musik-Band erwartet uns zu einem exklusiven Konzert. Ihre heissen Rhythmen und die verschmitzten Ansagen verzücken restlos alle. Es wird gewippt, getanzt, geklatscht – und gesungen! Unter der Leitung von Hans-Peter Huber geben unsere „Aargauer-Buben“ die heimatliche Gesangseinlage „Baby Bala Bala…“ zum Besten – herzhaft vorgetragen und begleitet durch norwegische Gitarren samt Schlagzeug. Auch Musik verbindet!

Kurz vor Mitternacht – draussen scheint tatsächlich die Sonne – gibt’s die letzte Gruppenfoto vor dem Rathaus samt dem Besuch einiger Rentiere. Der heutige Abend ist ein voller Erfolg, ein „Hammerfäscht“ in Hammerfest!


Beschwingt begeben wir uns zu Bett, voller Erwartung auf den morgigen Tag.