11. Juli

Fahrt durch den „Jura“, freundliche Begegnungen

„Monday morning you sure look fine….“ by Fleetwood Mac – erinnern Sie sich an den Song aus den späteren 1970er Jahren?

Bevor Sie weiterlesen, hören Sie sich doch den Ohrwurm noch einmal kurz an.

Fröhlich beschwingt starten wir bei Sonnenschein auf unsere heutige Etappe nach Trondheim. Ein perfektes Warm-up für alle Fahrer. Die Strasse windet sich in reizenden Kurven durch eine Landschaft, welche an den Jura erinnert. Rechterhand fliesst ein Fluss – beinahe wie der Doubs. Lichte Tannenwälder erstrecken sich bis hinauf zu den Hügeln. Etwas weiter weg glaubt man den noch leicht schneebedeckten Chasseral zu erkennen. Die Grasweiden sind frisch abgemäht. Nein, die etwas behäbigen Freiberger-Pferde stehen auf keiner Koppel, dafür ein paar schläfrige Kühe. Ab und zu durchfahren wir eine Häusergruppe oder ein kleineres Dorf.

Bei der ersten Rast begegnet uns ein Reisebus aus Bayern. „Nordkapp in 11 Tagen“ ist ihr Reiseprogramm. Sie haben unsere Ferrari-Formation vorgestern ein erstes Mal gesehen. Die Damen der Reisegruppe haben glänzende Augen. „Hätten Sie eine Mitfahrgelegenheit für uns?“ werden wir keck gefragt. Unseren diplomatischen Einwand, der Kofferraum eines Ferraris sei leider äusserst limitiert, fegen die zwei Mutigsten schlagfertig weg: „Handtasche mit Kreditkarte reicht bei soooo einem Wogn!“. Was will Man(n) da noch sagen?

Tina überrascht uns heute erneut mit ihrem Alphorn. Während unserer Mittagspause an einem See lauschen wir ihren Klängen. Ein Stück Heimat und gleichzeitig wunderbar passend zum Ort.

Gestärkt und beschwingt nehmen wir unsere Reise wieder auf. Kurz vor Trondheim blockiert plötzlich ein Streifenwagen der norwegischen Polizei unser Einfahren in einen Kreisel. Sämtliche Ferrari und der Werkstattwagen werden auf einen Platz gleich nebenan beordert. Dort stehen weitere Polizisten.

Haben wir etwas Falsches gemacht? Polizeikontrollen gehören bekanntlich auf der ganzen Welt nicht gerade zu den Wunsch-Erlebnissen während der Ferien.

Alles aussteigen und Antreten zum Atemlufttest! Die Fahrerinnen und Fahrer pusten in das Röhrchen…. 0,0 Promille wird bei jedem angezeigt. So muss es in Norwegen ja auch sein. Die Anspannung lässt nach.

Sehr kompetent und mit einem äusserst zuvorkommenden Auftritt verschafft sich der Polizeibeamte mit drei Sternen auf seiner Schulter unseren Respekt und unsere Anerkennung. Nach einer kurzen Belehrung, die Fahrt durch das schöne Norwegen doch zu geniessen, die Tempolimits stets einzuhalten und auf das Überholen zu verzichten wünscht er uns eine gute Weiterfahrt.

Wohin wir denn heute wollten, fragt er noch. Trondheim? Das sei die schönste Stadt, meinte er. Ja, er komme aus diesem Ort. Wo denn die besten Einkaufsläden zu finden seien, wollten einzelne unserer Damen gleich wissen. Mit einem Lachen gibt er Tipps und zeigt uns den Weg auf seinem Handy. Wahrlich – für heute einmal „Dein Freund & Helfer“.

Die Altstadt von Trondheim liegt am Fluss Nidelva. Die steigende Flut hebt die Boote an den Stegen. Ein Stadtbummel führt uns zur Kathedrale, wo alle norwegischen Könige gekrönt werden. Die historischen Häuser verströmen einen ganz besonderen Charme. Die Abendsonne taucht sie goldfarben ein. Es wird etwas kühl.

Morgen erwartet uns eine sehr lange und überaus bergige Etappe. Wir sind gespannt – und werden die Fahrt geniessen.