Endlich schaffte er es zum besten Rennstall Italiens: Zwischen 1921 und 1924 fuhr Enzo Ferrari als Werkspilot für Alfa Romeo.
Enzo Ferraris Aussage zum Sieg: „Von all meinen Rennen während dieser Zeit war mein Sieg 1924 an der Coppa Acerbo im Alfa Romeo RL das absolut Grösste. Ich gewann mit diesem Wagen den Circuito del Savio und denjenigen von Polesine. Aber erst an der Coppa Acerbo wurde ich zum wirklichen Rennfahrer: Ich schlug Mercedes kurz nach deren Sieg an der Targa Florio!“
Mit diesem Modell schrieb Alfa Romeo Renngeschichte: Das Quadrifoglio Verde – das vierblättrige Kleeblatt – zierte erstmals 1923 einen Alfa Romeo als Glücksbringer auf der Motorhaube. Mit umwerfendem Erfolg: das Werksteam mit Sivocii, Ascari und Masetti belegte die Plätze 1, 2 und 4 der Targa Florio, einem der härtesten Rennen seiner Zeit. Viele witere Rennsiege festigten den Ruf von Alfa Romeo.
In 2 Jahren wurden je 5 Stück gebaut. Das Modell
von 1924 weist einen Spitzkühler und Vorderradbremsen auf. Der
6-Zylinder Reihenmotor mit 2994 ccm leistet 90 PS bei 3'600 U/min. Das
Leergewicht beträgt 1'000 kg, der Benzintank fasst 150 l. Die
Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h.
Mit seinem tiefen Bollern aus dem „Ofenrohr“ schlägt er noch heute jeden Betrachter in seinen Bann. Ungefiltert dringt die mechanische Geräuschkulisse des Motors in’s Ohr, die Strassenlage bleibt nach heutigen Massstäben „lebendig“ und jeder Gangwechsel verlangt nach virtuosem Zusammenspiel von Kupplungsfuss, einer zupackenden Hand und dem richtigen Zwischengas-Stoss.
Das Fahrzeug befindet sich seit gut 20 Jahren in der Hand eines Mitglieds des FOCS. Es gewann Preise am Concours d’Elegance und nahm an Anlässen wie der Mille Miglia, dem Gran Premio Nouvolari oder dem Klausenrennen Memorial teil – stets auf eigener Achse hin und wieder nach Hause gefahren!